Warndt-Wald-Weg

66352 Karlsbrunn (23.02.2021)





















Im Ortszentrum von Karlsbrunn steige ich in den Warndt-Wald-Weg ein


Nachdem ich inzwischen rund 260 Kilometer auf den Traumschleifen im Saarland zurückgelegt habe, hab ich eines gelernt: Bei vielen der interessanten Routen ist sozusagen aus dem Stand ein steiler Anstieg zu bewältigen, der den Kreislauf mächtig in Schwung bringt. So auch beim heutigen „Warndt-Wald-Weg“, der unmittelbar an einem großen Parkplatz in der Ortsmitte von Karlsbrunn beginnt, unweit des ehemaligen Karlsbrunner Jagdschlosses.

Ein paar Schritte an einer geplanten Blumenwiese vorbei und über die Straße, die nach St. Nikolaus führt – und schon gehts den besagten steilen Anstieg aufwärts bis fast zur Spitze des Großen Meisenberges, der eine tolle Aussicht auf Karlsbrunn bietet.


Ein verwitterter Markierungsstein der Post steht auf halber Höhe des Meisenberges mitten im Wald

Schade, dass über längere Strecken richtige Fahrbahnen durch  den Wald gezogen wurden


Der abwechslungsreiche Weg durch interessante Landschaften, Wälder, Seen, Hohlwege und Bachtäler führt mich weiter in Richtung Dorf im Warndt, zwischen hohen Baumstämmen hindurch auf einer idyllischen Strecke, die geprägt ist von absoluter Stille. Leider führt sie auch über weite Strecken auf breiten, befestigten Wegen, die zwar gut zu gehen sind, die ich aber als „Waldautobahnen“ wirklich negativ bewerten muss.

Zwischendurch passiere ich die Sproßmannsquelle, die nach einem ehemaligen Förster des Forstamts Karlsbrunn benannt ist, überquere die Schwellen einer stillgelegten Bahnlinie entlang einer Fernwärmeleitung durch die Natur bis zum Mühlenweiher (St. Nikolauser Weiher), bevor ein weiterer anstrengender Anstieg in Richtung französische Grenze führt.



Zwischen Blättern kaum zu sehen verläuft eine stillgelegte Bahnstrecke durch den Wald

An einem Trinkwasserbrunnen vor einem noch vereisten Weiher kann man sich im "Schutzgebiet Warndt" erfrischen

Schmale Pfadeam Waldrand führen an Viehweiden entlang

Am Ortsrand des französischen Freyming-Merlebach steht das Warndt-Denkmal


Vorbei am Warndt-Denkmal am Ortsrand von Freyming-Merlebach gehe ich dann zunächst über schmale geschwungene Pfade durch den Wald – muss dem Gegenverkehr durch mehrere Mountainbiker kurzzeitig mit einem beherzten Schritt ins Gebüsch am Rand der Strecke ausweichen – und schließlich über einen schon fast als Promenade zu bezeichnenden breiten Weg entlang eines nicht enden wollenden hohen Zaunes bis zu einer Aussichtsplattform. 


Bei einer kleinen Rast kann man die Füße ausstrecken und einen kühlen Schluck Wasser aus der Wandermann-Flasche nehmen.

Rinder, die in aller Ruhe auf der Weide grasen, lassen sich von vorbei gehenden Wanderern nicht aus der Ruhe bringen

Sie ermöglicht einen kollossalen Panoramablick über den großräumigen Steinbruch „Carrière Barrois“ beim französischen Freyming, der in der Tat grandios ist. In leicht nebliger Ferne kann ich noch die Silhouetten der Türme der Chemiefabrik in Carling fotografieren, bevor mich die Schlussetappe wieder bergab und anschließend zwischen den Zäunen des Wildparks Karlsbrunn zurück zu meinem Startpunkt führt.


Mein Fazit: eine sehr abwechslungsreiche Strecke mit viel Auf und ab, auf der die sprichwörtliche Waldesruh angenehm dominant ist. Lediglich die „Autobahnen“ durch den Wald, wie schon erwähnt, trüben den Gesamteindruck etwas. Alles in allem aber eine sehr empfehlenswerte Route.

Von einer Aussichtsplattform ist ein kollossaler Panoramablick über den großräumigen Steinbruch „Carrière Barrois“möglich.