(Kleinblittersdorf-Sitterswald, 07.07.2021)
Man kann an spannenden Nachtführungen auf dem Fledermauspfad teilnehmen
Nachdem mich meine letzten Touren überwiegend ins nördliche Saarland geführt haben, stand heute ein Weg im nahen Westen auf meinem Wanderprogramm: der rund 15 Kilometer lange Blies-Grenz-Weg in der Nähe von Kleinblittersdorf und Sitterswald.Der Weg ist gut zu gehen auch für weniger geübte Wanderer, größtenteils über Naturwege, nur ein geringerer Weganteil ist geschottert oder geteert. . Lediglich teilweise gibt es steile, kalkig-lehmige Pfade, die bei Nässe schnell matschig und rutschig werden können. Die Höhenmeter sind überschaubar, lediglich ab etwa der Hälfte des Weges geht es gelegentlich steil aufwärts oder etwas mehr Auf und Ab, danach ab etwa Kilomter 11 gemächlich bergab zum Ausgangspunkt zurück.
Am Eingang zur Runde fehlt zwar diesmal das von den Traumschleifen im Saar-Hunsrück-Kreis bekannte, rustikale Holztor. Dafür wird der Wanderer von einem Hinweisschild auf einen Fledermauspfad begrüßt, an dem ich vorbeiwandern werde. Allerdings werde ich die kleinen Nachtfalter wohl nicht zu Gesicht bekommen - man kann aber unter https://www.burgschafe.de/Fledermauswanderungen/ Details nachlesen und sogar eine Nachtführung buchen, um den kleinen Draculas vielleicht zu begegnen.
Direkt an der Blies liegt auf französischer Seite die "Moulin de la Blies" | An der Blies entlang führt der Blies-Grenz-Weg durch teilweise hohes Gras |
An der Hütte des Bouleclubs Sitterswald vorbei gehts dann bei warmem Sommerwetter aber auch gleich in den Wald, der angenehme Temperaturen garantiert. Nach wenigen Minuten ermöglicht die langgezogene“Freundschaftsbrücke“ über die Blies einen Abstecher über die Grenze nach Frankreich, wo unmittelbar am Fluss die „Moulin de la Blies“ liegt, ein überregional bekanntes Museum für Keramiktechniken.
Zurück auf deutscher Seite der Grenze führt mich die Route entlang der Blies, absolut naturnah durch hüfthohes Gras, das in den vergangenen Tagen offenbar nur von wenigen Wanderern durchschritten worden ist.
Nach einer anschließenden gut zu gehenden Strecke durch den Wald, vorbei am Mühlenwaldweiher, begegnen mir zum ersten Mal die Waldskulpturen des Waldpädagogen und Holzkünstlers Rainer Maria Herzog. Es sind Kunstobjekte aus Holz, die den Blies-Grenzweg in Form einer Art Dauerausstellung im Grünen anschaulich bereichern.
Waldskulpturen des Waldpädagogen und Holzkünstlers Rainer Maria Herzog sorgen für optische Bereicherung der Route | Steinformationen eines Kalksteinbruchs säumen einen Wegeinschnitt |
Am Ufer der Blies entlang führt der Weg oft durch hohes Gras, teilweise auch durch Brennnesseln | Am Ortsrand von Blies-Guersviller steht die "Chapelle Saint Quirin" |
Dann wieder zurück ans Ufer der Blies, an an einem Kalksteinbruch vorbei und wieder durch hohes Gras und Gebüsch, werde ich kurz vor dem französischen Blies-Guersviller von einer Schar Gänse begrüßt. Auch hier führt eine Brücke nach Frankreich und ich lasse mir einen kleinen Spaziergang an der „Chapelle Saint Quirin“ vorbei und zu der Statue ihres Namensgebers auf einem kleinen Platz im Ort natürlich nicht nehmen. Angenehmer dörflicher Charme lässt schon hier das vermutete französische Flair Wirklichkeit werden. Man möchte bleiben und weiter wandern, tiefer ins Nachbarland hinein, aber die geplante Route sieht heute ja anders aus.
Wieder zurück in Deutschland und wieder durch mannshohes Gras und Brennnesseln kommt dann der anstrengendere Teil der Wanderung: am Bistro „Bliesgersweiler Mühle“ entlang geht’s richtig steil nach oben.
Informationstafeln im Biosphärenreservat erläutern die Natur anschaulich | Schon am Waldrand eröffnet sich der Blick auf eine weite, baumbewachsene Ebene |
Von einer Ruhebank inmitten von Wiesen geht die Sicht weit bis in die Vogesen auf französischer Seite | Besinnlich liegt eine Kriegsgräbergedächtniskapelle mitten im Grünen |
Nach einer recht langen Strecke durch den Wald, teils über idyllische Trampelpfade, aber auch auf breiten geschotterten Wegen dann plötzlich wieder freie Sicht, weites Land. Und bei einer ersten Rast auf einer Ruhebank inmitten von Wiesen geht der Blick ungehindert bis in die Vogesen, absolute Stille auf der Höhe unterstreicht den visuellen Eindruck.
Die Wiesen werden bald wieder abgelöst von Wald, ich werde über einen vorübergehend festgelegten Umweg – vorbei an der Kriegergedächtniskapelle und über teilweise rutschigen und etwas anstrengend zu gehenden Untergrund - durch einen verwilderten Klosterpark geführt. Aber schon bald gehts wieder über weiträumiges freies Feld, durch endlose Wiesen und Felder bis zur „dicken Eiche“.
Tiefer im Wald gibt's den einen oder anderen etwas schwierigeren Aufstieg über rutschige Natursteinstufen | Ein von Raimund Maria Herzog geschaffenes Rondell aus Holzstämmen steht am Wegesrand im Wald |
Dann ist es auch nicht mehr allzu weit und der Ausgangspunkt am Wanderparkplatz in Sitterswald ist wieder erreicht.
Fazit: Nicht zuletzt durch die Abstecher bei meinen französischen Freunden und Nachbarn, aber auch durch naturbetonte Highlights auf der Wanderung hat der Blies-Grenz-Weg seinen Ruf als Wanderung mit „grenzenlosem Charme“ mehr als bestätigt.
Auf der Schlussetappe geht der Blick noch einmal über eine der umliegenden Ortschaften