Kaltensteinpfad

66822 Lebach (2.3.2021)


In der Presse war es dieser Tage angekündigt und wir waren sehr gespannt: „.. Der Kaltensteinpfad in Lebach erhält vom deutschen Wanderinstitut eine Top-Bewertung..“.

Wir haben die Strecke in unserer Planung deshalb vorgezogen und wollten uns von der Berechtigung der Nachzertifizierung überzeugen. Unser Fazit vorab: Sicher eine interessante und anspruchsvolle Route, die neben durchaus fordernden Aufstiegen von der Talsohle, sprich: dem Startpunkt an den Tennisanlagen in Lebach bis zur Höhe des Hoxberges bei Zollstock über mehrere hundert Höhenmeter reichhaltig Informationen über historische Grenzsteine, Waldpflege bis hin zu mytischen Sagen bereit hält. Ob allerdings eine der höchsten Dotierungen im Saarland berechtigt ist, mag jeder Wanderer für sich selbst entscheiden.


Im Sommer ist die Wassertretanlage mit Sitzplatz sicher eine beliebte Pausenstation

Alte Grenzsteine entlang der Strecke belegen historische Bezüge

Aber eins nach dem anderen. Nach unserem Einstieg in die Strecke ging es stetig bergauf (..das ist bei unseren Touren offenbar überwiegend so, aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt ;=), über breite, gut begehbare Wege. Vermooste historische Grenzsteine (auf informativen Schautafeln anschaulich erläutert) und eine nach dem Winter offenbar schon gereinigte Wassertretanlage säumen den Weg, bevor wir nach einer kurzen Strecke am Waldrand mit Blick bis zur Klinik Lebach zu einer zwischen den Bäumen versteckten ehemaligen Pferdetränke kommen.


Eine 1940 im Wald versteckt angelegte Pferdetränke diente seinerzeit wohl der Versorgung der Pferde der nahen Kaserne

Einige Auf- und Abstiege, die durchaus etwas Kondition erfordern, bringen Wanderer schon einigermaßen zum Schnaufen

Auf der Strecke stehen erfreulicher Weise oft Schautafeln mit lehrreichen Erläuterungen

In den 90er Jahren haben Stürme und Borkenkäfer die Wälder am Nordhang des Hoxberg arg gebeutelt. Dort wird intensiv aufgeforstet.

Auf Höhe weiterer Schautafeln („Zurück zur Natur – Märchenwald ohne menschliches Zutun..“) gings danach, auch über rustikale Treppenstufen aus Baumstämmen, relativ steil nach unten bis tief in die Senke – und danach gefühlt ohne Ende wieder steil nach oben. Hier war gute Kondition ein Muss, auch wir als mittlerweile recht gut trainierte Wanderer waren dabei ordentlich am Schnaufen.

Ganz oben am Hoxberg konnten wir es nach einer kurzen Rast dann etwas gemächlicher angehen lassen, in Richtung Zollstock verlief die Route einigermaßen flach, einen mit Tauen als Geländer gesicherten Weg hinab und auch dann gleich wieder hinauf bis zum Kreuzweg, der an den namensgebenden Kaltenstein führt.

An der Spitze des Hoxberges in 394 Metern Höhe liegen die sagenumwobenen Kaltensteine

Dort wurden in der 30er Jahren ein Kreuz, ein Kreuzweg und eine Mariengrotte errichtet.

Ein vom Volksmund beschriebener Schatz unter den Kaltensteinen, der von Zwergen bewacht wird, war dort zwar nicht zu sehen, dafür aber eine Strecke mit tollem Blick auf Lebach, die durch Wald stetig nach unten führt.

Von dort war es dann nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt, der schnell erreicht war. Die Strecke beeindruckt durch absolute Ruhe, hat auf jeden Fall eine Empfehlung verdient und ist im Sommer bei der Wanderung durch grüne Waldflächen sicher beeindruckend naturnah. An verschiedenen Stellen sollte man allerdings aufmerksam sein, da in einer Senke ein Mountainbike-Trail die Route quert und ansonsten gutes Schuhwerk und Kondition mitbringen.



















Von einer Ruhebank entlang des Weges geht der Blick weit über Lebach hinweg.