Wolfsweg

66663 Merzig (17.3.2021)







Das Infogebäude am Eingang zum Wolfspark besticht bereits mit bildgewaltigen Fotos


Da standen wir heute (inklusive Wanderhund) also am Parkplatz zur Traumschleife „Wolfsweg“ in Merzig, gegenüber des Eingangs zum Werner Freund Wolfspark und hatten eine Situation, die uns allerdings im Vorfeld bekannt war. Wanderern mit Hund ist der Durchgang durch den Wolfspark nicht gestattet, stattdessen müssen sie eine Ausweichroute um das Wolfsgehege herum nehmen. Leider war nirgends ein Hinweisschild zu sehen, wo die Ausweichroute ihren Anfang nimmt - aber zum Glück war uns die zufällig vorbei fahrende Park-Chefin behilflich und fungierte als Wegweiserin – Problem daher schnell gelöst.


Zum Einstieg in die rund 10 km lange und mittelschwere Route gings aber nicht direkt am Zaun entlang, sondern sozusagen weitläufig – entgegen der Laufrichtung - um den Wolfspark herum, gleich ordentlich bergauf, damit der Kreislauf in Schwung kommt. Erfreulicher Weise nur einige hundert Meter auf befestigtem Untergrund, dann konnten wir auf geschwungene und natürliche Trampelpfade abbiegen, die gut 60% der gut ausgeschilderten Strecke ausmachen - und die aus meiner Sicht eine Wanderung durch Wälder erst zu einem Erlebnis machen und auf mich immer wieder nachhaltig, weil unverfälscht naturnah, wirken.


Hinweisschilder führen über eine Ausweichroute des Wolfswegs

Mit Hund ist ein Durchgang durch den Wolfspark seit vergangenem Jahr nicht mehr erlaubt


Beeindruckend waren die im Mischwald teilweise dicht stehenden, hohen Bäume links und rechts der Wegewindungen (.. die Kreisstadt Merzig ist mit 2500 Hektar Wald größter kommunaler Waldbesitzer im Saarland ..) die zunächst wieder talwärts führten, durch eine tief eingeschnittene Senke, um dann nach einer anhaltenden Steigung auf halbe Höhe und schließlich weiter in Richtung freie Landschaft zwischen dem Reisberg und dem Kreuzberg zu führen. Ungewöhnliche Laute sind an dieser Stelle zu hören,  Laute, die einen im Normalfall beängstigen würden, hier aber enorm beeindruckend sind: Die Wolfsrudel im nahen Gehege heulen anhaltend,  bis zur ersten Rast neben einem geschnitzten Wolf am Rand von Wiesen auf dem Bergrücken begleitet ihr Heulen uns. Dort wird es abgelöst von lauten Schußfolgen auf der nahen Standortschießanlage, denn wir befinden uns jetzt nicht weit von der dortigen Bundeswehrkaserne – große Schilder mit Hinweis auf militärisches Gelände machen es deutlich.


Die Ausweichroute zu Beginn der Wanderung führt an knorrigen Baumriesen vorbei

Aus der Senke führt der idyllische Waldweg langsam zur Höhe hinauf

Zahlreiche Treppenstufen auf der Route erleichtern die Auf- und Abstieg 

Noch ein paar Meter, dann eröffnet sich die freie Landschaft auf der Bergkuppe


Wir erlauben uns wieder einen kleinen Abstecher in lautlose Gefilde, zum Garten der Sinne, eine grüne Oase mit zehn thematischen Gartenarealen, obwohl der um diese Jahreszeit leider noch geschlossen ist, bevor es auf dem Rückweg wieder stetig bergab geht.

Und nicht nur stetig, sondern leider auch anhaltend matschig, was nach zurückliegenden Regentagen zu erwarten war, das Gehen aber deutlich erschwert. Durch weitläufige Streuobstwiesen, die sogenannte „Merziger Äppelkischd“ und über lange Treppen mit vielen rutschigen Stufen gelangen wir auf halbe Höhe der Anhöhe und sind froh, dass unsere robusten Wanderschuhe auf diesem Wegabschnitt für dringend nötige Trittsicherheit sorgen.


Im Gegensatz zu seinen "Kollegen" im Wildpark ist dieser graue Wolf (links im Bild, aus Holz) völlig lautlos

Warnschilder weisen auf militärischen Sicherheitsbereich der nahen Kasernenanlage "Auf der Ell" hin

Auf dem Kreuzberg führt der Weg auch an einer Baumallee vorbei

Auch bergab sind viele Treppenstufen in den Hang gearbeitet, die den Abstieg erleichtern sollen


Entlang eines extrem tiefen Geländeeinschnittes ist es dann soweit: Es liegen nur noch etwa 2 Kilometer Wanderweg vor uns – die von einem unerwarteten Regenschauer bereichert werden. Also: Regenjacken aus dem Rucksack und weiter gehen und schließlich sind wir wieder am Startpunkt der Route.

Auf dem letzten Drittel der Wanderroute führt der Weg an einem tiefen Geländeeinschnitt vorbei

Je nach Gehrichtung weisen Hinweisschilder auf die noch zurück zu legende Entfernung hin

Fazit: Wie auch für andere Routen gilt auch für den Wolfsweg, dass sie in der Sommerzeit dicht begrünt sicher mehr Flair ausstrahlen, aber dennoch auch im März ihre Besonderheiten aufweisen. Die Strecke erfordert zwar nur leichte Kondition, aber gutes Schuhwerk, damit man die Auf- und Abstiege sicher hinter sich bringen kann. Wer sich dann noch Timber-, mongolische, schwedische und Polarwölfe im Wolfspark anschauen kann, hat eine beeindruckende Wanderung absolvieren können, die zwar nicht unbedingt familiengerecht, aber gleichwohl sehr empfehlenswert ist. 


Wie auf der Strecke weisen auch am Zielpunkt der Wanderung künstlerische Schnitzerein auf den Wolfspark hin