"Frohn-Wald-Weg"

66292 Riegelsberg (11.3.2021)


Ankunft eine Stunde vor Mittag am Wanderparkplatz in Riegelsberg, wir sind zu dritt und haben bedeckte und kaum sonnige Wetterlage für unsere Wanderung über den Premiumwanderweg „Frohn-Wald-Weg“, der mit einer Länge von 10 km eine stadtnahe Halbtagestour ist. Sie führt auf schmalen Pfaden und erdigen Wegen durch den nordwestlichen Saarkohlenwald – so die Ankündigung des Wegbetreibers.

Wir starten also an einer Infotafel zur ehemaligen Grube "Lampennest", die zum einstigen Bergwerk "Von-der-Heydt" gehörte und wählen – da auf den Richtungsschildern keine Gehrichtung empfohlen wird - den Weg durch ein nahegelegenes Portal aus Holz und Stahl, entgegen des Uhrzeigersinns durch einen Buchenwald. 


Angenehm zu gehende, unbefestigte Waldwege prägen einen Großteil der Strecke

Für die Überquerung von Bachläufen müssen Wanderer schon mal  Baumstämme und dicke Äste nutzen


Naturgemäß strahlt der dichte Wald mit seinen alten und wuchtigen Bäumen Mitte März nicht das Flair aus, das er in dicht belaubtem Zustand hätte, trotzdem wirkt die Szenerie sehr naturnah und hat an vielen Stellen durchaus das Potenzial für einen dichten Märchenwald. Wir laufen hindurch, gehen auch auf befestigten, breiteren Wegen,  mit überschaubaren Auf- und Abstiegen, insgesamt nicht allzu viele Höhenmeter.

Es lässt sich also gemütlich wandern, auch wenn hier und da matschige Teilstücke über Holzsteigen Balance erfordern und in den Senken die dortigen Bäche auf umgefallenen Stämmen und Ästen überquert werden müssen.

Die Route entlang des Waldrands und über kurze Abschnitte über Wiesen und Felder erlaubt danach eine Aussicht über die Ortsteile Hilschbach und Güchenbach, regelmäßig vorhandene Ruhebänke und Schutzhütten mit Brunnen bieten zwischendurch ausreichend Möglichkeiten zur Rast und Erfrischung.


Bei matschigen Streckenabschnitte kommt man über Bretter trockenen Fußes weiter

Vom Waldrand bietet sich ein schöner Rundblick über nahe Ortsteile von Riegelsberg

Schutzhütten mit Brunnen entlang der Strecke eignen sich gut zum Ausruhen und Erfrischen

In Senken kann man gefahrlos über stabile Stege auf die andere Seite gelangen

Bedrückend wirkt die Situation, in der der potenzielle Märchenwald sich auf großen Strecken wohl eher ungern präsentiert: Zum Einen ist eine Strecke wegen Baumfällarbeiten gesperrt, ohne dass im Vorfeld Hinweise darauf zu lesen waren, zum Anderen liegt eine große Menge wuchtiger gefällter Baumstämme entlang weiter Wegabschnitte, der von Harvestern zerwühlte Waldboden weist tiefe Fahrspuren auf. Auch hier findet es meine Zustimmung nicht, dass Wald in diesem Maß als „Wirtschaftswald“ genutzt wird.


Im Wald war offensichtlich die Kettensäge intensiv im Einsatz

Die Reste alter Bunkeranlagen säumen die Strecke auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt


Die Route hat aber andererseits viele angenehme Passagen, wenn auch keine besonderen Highlights – wenn man davon absieht, dass „Natur pur“, die überall zu sehen und zu fühlen ist, ja bereits ein Highlight ist. Erfreulicher Weise ist die Strecke ansonsten absolut ruhig, man hört höchstens auf dem Rückweg etwas die Geräusche der nahen Autobahn, aber nicht störend. Auf den letzten Kilometern wird’s dann auf interessante Art wieder eindrucksvoll – der Weg ist – im Gegensatz zur ersten Teilstrecke - schon fast regelmäßig gesäumt von zahlreichen alten moosbewucherten Bunkeranlagen.

Schließlich ist es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt, 10 Kilometer sind nach 2 ½ Stunden durchlaufen und wir landen wir wieder am Wanderparkplatz.