66773 Schwalbach (26.10.2020)
Durch ein rustikales Tor beschreitet man die Waldzeitallee
Ende Oktober, wir sind diesmal zu dritt unterwegs (zzgl. Wanderhund) und starten an der schönen Waldkapelle am Waldrand zwischen Schwalbach und Hülzweiler, an der auch ein kleiner, unbefestigter Parkplatz zur Verfügung steht. Auf die als mittelschwer eingestufte und rund 10 Kilometer lange Traumschleife sind wir gespannt, ist sie doch als neuer Premiumwanderweg erst seit einigen Wochen neu in die Liste der 111 Traumschleifen im Saar-Hunsrück-Steig gelistet.
Los geht’s am Waldrand entlang, wir haben angenehmes Spätherbstwetter und trotz der Tageszeit angenehmes Streiflicht, das die alten und wuchtigen Bäume anschaulich in weiches Licht taucht. Und so bleibt es auch vorerst: viel Wald, viel Grün. Nach kurzer Zeit kreuzen wir die zum Glück diesmal nicht allzu stark befahrene Landstraße zwischen Schwalbach und Schwazenholz, nicht weit entfernt vom ehemaligen Neyschacht, der den Bezug zum Bergbau herstellt, der das Gebiet in gewisser Weise mitgeprägt hat. Nach der Straße ein unverändertes Bild, angenehmer Weg am Waldsaum und entlang an Feldern an der rechten Wegseite.
Hohe Bäume auf jeder Seite des Pfades bilden die Allee | Der hohe Aussichtsturm auf dem Krickelsberg erlaubt einen großzügigen Panoramablick |
Einige Schleifen im Weg führen zu einer eindrucksvollen Landmarke aus Holz, dem vor allem Einheimischen gut bekannten und 13 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Krickelsberg, der einen weiten Panoramablick ermöglicht. In der direkt daneben errichteten Schutzhütte ist eine kurze Rast möglich, wir marschieren aber weiter – und wieder viel Waldrand und Felder. Dabei säumen Bienenstöcke eines Imkers den Weg, der über schmale Pfade nicht nur am Wald entlang, sondern über weite Strecken nun auch mitten durch verläuft. Überraschendes Highlight ist dabei eine originelle Waldzeitallee, ein schmaler Pfad zwischen zwei eng gewachsenen Baumreihen hindurch. Mal was anderes.
Im sonnigen Tageslicht am Waldrand entlang - so ist eine Wanderung schon fast ein Spaziergang | Auf zahlreichen Hinweisschildern werden Route und Umgebung anschaulich erläutert |
Der Hülzweiler Waldsee - ein Idyll für Menschen und Tiere |
Nach dem erneuten Kreuzen der nun schon bekannten Landstraße 342 treffen wir abseits der Wege den einen oder anderen Pilzsucher – allesamt mit nicht allzu guter Ernte – und laufen in der Nähe der vernehmbaren Geräuschkulisse „Autobahn A 8“ vorbei. Wir passieren Hütten und Wassertretbecken unter Bäumen, staunen über einen historischen Dreibannstein und gehen weiter stetig leicht abwärts bis an den Rand des Schwalbacher Gemeindebezirks Hülzweiler.
Von der dortigen Schönstatt-Kapelle dann wieder leicht aufwärts, bis der idyllische Waldsee inmitten herbstbelaubter Bäume in seiner ganzen Pracht vor uns liegt.
Nachdem wir an seinen beiden Ufern und einer der größten Freilichtbühnen im südwestdeutschen Raum entlang gewandert sind, liegen nur noch einige Hundert Meter Strecke vor uns und wir erreichen die Marienkapelle, unseren Ausgangspunkt. Die angegebene Wegzeit von drei Stunden haben wir deutlich unterschritten, was auch der guten Begehbarkeit der Route geschuldet war.
Fazit: Die Tour ist insgesamt sehr familienfreundlich, fast schon eher ein Spazierweg als ein Wanderweg. Der Erholungswert ist hoch, die zu überquerende Landstraße und die nahe Autobahn schmälern zwar den positiven Eindruck, aber nur unwesentlich. Der Eindruck von Natur und landschaftlichen und sehenswerten Momenten steht klar im Vordergrund.
Start- und Endpunkt unser heutigen Wanderung: Die Marienkapelle am Ende der Straße "Zur Waldkapelle"